Unter der Schirmherrschaft der Fürstin Gabriela Sayn-Wittgenstein
Welche Farbe hat der Tod? Wir Europäer assoziieren dazu wohl am ehesten Schwarz. Schwarz wie die Nacht, die Erde und das tiefe Grab darin, schwarz wie die Trauer und die
Kleidung, die wir bei Beerdigungen tragen. Rabenschwarz. Doch die zeitgenössische Künstlerin Anja Schindler wird uns zeigen, dass das Ende des Lebens auch eine ganz andere
Farbe haben kann.
Vom 26. Oktober 2016 bis zum 23. April 2017 wird Anja Schindlers Ausstellung „Der Tod ist himmelblau“ die Räume und Exponate des Ägyptischen
Museums der Universität Bonn verwandeln und in einem neuen Licht erscheinen lassen.
Was wir heute über die Kultur der alten Ägypter wissen, haben uns zum größten Teil die Pyramiden sowie die darin gefundenen Gräber, Mumien, Grabbeigaben, Kunstwerke und
Inschriften darin „erzählt“. Aus solchen Grabkontexten stammen die meisten der Objekte ägyptischer Sammlungen, etwa Särge, Mumien, Reliefs oder Grabbeigaben wie Möbel,
Gefäße, Amulette oder kleine Dienerfiguren (Uschebtis).
Für die alten Ägypter war der Tod – ein bei uns ein immer noch oder erneut wieder stark tabuisiertes Thema – allgegenwärtiger Bestandteil des Lebens ebenso ein ausgeprägter Glaube an
ein Jenseits. Nicht das schwarze Ende des Lebens, sondern ein neuer Anfang, die Fruchtbarkeit am Beginn eines neuen Zyklus', dem Leben nach dem Tod. Was könnte dazu besser passen als
das für Anja Schindlers Arbeiten charakteristische Blau, die Farbe des unendlichen Himmels, der Ferne, des Geistigen, der romantischen Sehnsucht?
Im Folgenden finden Sie regelmäßig Informationen über das Projekt, über die Forschungsreise nach Ägypten und die Künstlerin Anja Schindler.