HIMMELBLAUER LOTUS

 LOTUS die heilige Blume der Reinheit und Wiedergeburt  +  Lotus haben wir in fast allen Gräbern und Tempeln gefunden  +  als Säulen, als Relief oder als Malerei  +  überall taucht diese Pflanze auf  +  der Duft wurde genossen   +  bei den Begräbnissen wurden Blumengirlanden mit Lotus hergestellt  +

für mich ist LOTUS der Schlüssel zu diesem Volk  +   

 

 



Der Skarabäus im Alten Ägypten

+ Skarabäus als Wesen der Autogenese und dadurch schöpferisches Element im alltäglichen Lauf der Sonne + Triade Chepri (Skarabäus) - Re - Atum als Manifestationen des Sonnenlaufs + Besonders wichtiges Element in der Funerärliteratur ab dem Alten Reich + Der Verstorbene strebt das Werden als Chepri an + Ziel ist die alltägliche Wiedergeburt nach dem Vorbild des Skarabäus und Teilnahme am Sonnenlauf + 

© Erik Hornung (zum Vergrößern anklicken)
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SKARABÄUS

Skarabäen sind Mistkäfer und sind Glückkäfer  +  Symbol für Wiedergeburt  +  Der Skarabäus war mythologisch bedeutend  +  Er wurde mit dem Sonnenlauf in Verbindung gebracht und häufig gemeinsam mit einer Sonnenscheibe dargestellt  +  So wie der Käfer den Dungball über die Erde rollt, so schob auch der Gott die Sonnenscheibe über den Himmel.  +  Zudem galt der Skarabäus als Tier, welches aus sich selbst entsteht  +   Die Jungtiere stiegen aus der Erde empor, vermeintlich ohne vorhergehende Zeugung  +  Seit vielen Jahren taucht dieses Symbol immer wieder in meinen Arbeiten auf.

 

 

 

 



Die Sykomore im Alten Ägypten

+ Sykomore als vielfach verwendeter Baum und Frucht im Alten Ägypten + Neben der Nutzung als Werkstoff auch Nahrungslieferant und religiös aufgeladenes Symbol im Totenglauben + Zentraler Bestandteil der diesseitigen und jenseitigen Gartenflora + Dort u.a. Ziel des "Herauskommens am Tage" + Die Sykomore liefert dort einen unendlichen Nahrungsvorrat und garantiert damit die leibliche Versorgung des Verstorbenen +

© David Sabel/Ägyptisches Museum Bonn (zum Vergrößern anklicken)
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SYKOMORE  /  Ficus sycomorus  /  NEHET

Die Sykomore ist hierzulande auch als Maulbeer-Feige bekannt  +  Bereits ab der 1. Dynastie zählen die Sykomoren-Feigen zu den häufigsten Früchten, die man als Grabbeigabe findet  +  Auf unzähligen Grabreliefs sind sie auf den Opfertischen zu finden  +  Die Sykomore ist ein Nutzbaum, der in jedem ägyptischen Garten anzutreffen war  +  Die Sykomore wurde aber auch als heiliger Baum verehrt  +  Auf meiner Ägyptenreise suchte ich diesen Baum  +   Ahmed hatte mir erzählt, dass er in seiner Kindheit auf jedem Dorfplatz zu finden war   +   Wir haben lange nach diesem einst heiligen Baum gesucht   +   Eine Sykomore fanden wir bei einem Spaziergang auf der  Westbank/ Luxor  +  Eine zweite Sykomore im Garten von Ahmeds Kollegen kurz hinter Luxor  +  Er schenkte mir Früchte und Blätter für meine Sammlung  +

 

 

 



Pflanzenschmuck im Alten Ägypten

+ Pflanzenschmuck bereits seit der Frühzeit im profanen und funerären Bereich von Relevanz + Zunächst einfache aufgereihte Blätter, Samen und Früchte in einfachen Kästchen + Später Schmuck auch an den Mumien selbst + Erfreut sich erstmalig ab dem Neuen Reich, später vor allem unter den Ptolemäern großer Beliebtheit + Girlanden bei den Ptolemäern schnell von sog. "Pflanzengewinden" abgelöst +

© David Sabel/Ägyptisches Museum Bonn (zum Vergrößern anklicken)
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Kornblumen
Kornblumen

BLUMENGIRLANDEN

Im Jahr 1881 wurden in der Cachette bei Deir el-Bahari Blumengirlanden gefunden, die die Mumien von Königen oder hohen Amts- und Würdenträgern  schmückten  +  Durch die gleichbleibende Temperatur und Feuchtigkeit in den Särgen konserviert, besaßen die Blumen zum Zeitpunkt ihrer Entdeckung noch ihre rote, gelbe und blaue Farbe  +   

Howard Carter  entdeckte das Grab des Tutanchamun, einen einmaligen Schatz und war dennoch gerührt von einem kleinen farbigen Kranz aus Olivenblättern und Kornblumen.
Among all that regal splendour, that royal magnificence – everywhere the glint of gold – there was nothing so beautiful as those few withered flowers, still retaining their tinge of colour. They told us what a short peroid three thousand three hundred years really was – but Yesterday and Morrow. In fact , that little touch of nature made that ancient and our modern civilation kin. (Carter H.: The tomb of Tut-Ankh-Amen discovered by the Late Earl of Carnarvon and Howard Carter, 2. London, 1927.53)


(aus Blumenreich / Wiedergeburt in Pharaonengräbern /  Ausstellungskatalog   / Antikenmuseum Basel / S. 23)



Das Grab des Sennedjem (TT 1, 19. Dynastie)

+ Darstellungen und Funde in den Gräbern erlauben Rekonstruktion der Flora + Grab des Sennedjem (TT 1, 19. Dyn.) in der Arbeitersiedlung von Deir el-Medineh als ein hervorragendes Beispiel der Privatarchitektur im Neuen Reich + Dekoration mit Totenbuchvignetten, der Funerärliteratur des Neuen Reiches + Arbeiten im Binsengefilde des Osiris an der Ostwand der Grabkammer mit Darstellungen von Klatschmohn, Alraunen u.a. + Grabherr nebst Gattin bei der Feldarbeit dargestellt – Versorgung für das Jenseits +

© Abdel Ghaffar Shedid (zum Vergrößern anklicken)
© Abdel Ghaffar Shedid (zum Vergrößern anklicken)


PAPAVER RHOEAS / FAMILIE PAPAVERACEAE / KLATSCHMOHN

+  Im Botanischen Museum in Berlin / Dahlem 2015 sah ich zum ersten Mal bewusst  ägyptische Blumengirlanden  +  Dank Georg Schweinfurth  erreichten  sie  Berlin  +  Ich frage mich, wie das  alte Ägypten wirklich aussah   +   In fast allen Gräbern finden wir Pflanzenmotive  +  Lotus und Papyrus  und vieles mehr  +  Die Vorbilder für ihre Bildsymbole leiteten sie aus dem realen Leben ab  +  Über welches Wissen zur Pflanzen – und Tierkunde verfügten  sie  +  Die Mumie von TUTANCHAMUN war übergossen  mit Salbölen  +  Aber bis heute gibt es keine genauen  Angaben darüber, wie die Salböle hergestellt wurden  +  PAPAVERO SOTTO OLIO ist ein Experiment   +  Klatschmohn in Öl

 +  Das Grab von Sennedjem belegt, dass Klatschmohn, Kornblumen und Alraune im alten Ägypten wuchsen  +